Neueste Nachrichten - Kurzüberblick

Rohstoff-Knappheit bedroht Deutschlands Industrie (Handelsblatt)
Deutschlands Industrie ist auf die Versorgung mit Rohstoffen angewiesen. Doch die Ressourcen sind knapp, die Preise von wichtigen Grundgütern steigen. Die Abhängigkeit von Importen bedroht die heimische Wirtschaft.
TJN-Kommentar: Die Jagd nach seltenen Erden und anderen Rohstoffen lässt Deutschland momentan zum Blockierer Nummer 1 in Europa werden, was erhöhte Transparenz von Rohstoffkonzernen angeht. Durch die zur Zeit diskutierten verbesserten Standards soll erreicht werden, dass unmenschliche Produktionsbedingungen, inklusive Kindersklaverei und Missbrauch in den Minen im Kongo, aufhört. Denn wenn Konzerne offenlegen müssten, wo sie welche Minen betreiben und woher sie ihre Rohstoffe beziehen und welche Steuer- und Schmiergeldzahlungen sie dort leisten, dann müssten sie für verantwortbare Bedingungen vor Ort sorgen. Seltsam ist doch, dass man von der Versorgungssicherheit so spricht, als gehörten diese Mineralien eigentlich uns und als hätten wir eigentlich einen Anspruch darauf. Wie in diesem Film, die "Geschichte des Zeugs", schön illustriert ist...Weitere Infos über die unmenschlichen Bedingungen im Rohstoffbusiness siehe nächster Beitrag unten sowie die beiden älteren Blogs hier und hier.

Kinderarbeit in den USA: Kleine Sklaven (Spiegel)
Er fotografierte Achtjährige, die in Fabriken und Minen schuften: Anfang des 20. Jahrhunderts machte Lewis Hine schockierende Aufnahmen von ausgebeuteten Kindern. Dabei brachte er sich immer wieder in Gefahr und musste Fabrikbosse austricksen - doch seine berührenden Bilder veränderten Amerika.
TJN-Kommentar: Viele Menschen vergessen, dass es noch heute millionenfach Kindersklavenarbeit gibt, z.B. in den Coltanminen des Congo oder auf den Kakao-Plantagen in der Elfenbeinküste. Vielleicht denken Sie daran beim nächsten Blick auf ihr Handy (das nur mit Coltan funktioniert, siehe hier und hier, für einen Check über die Menge an Blutcoltan in ihrem Handy, hier), oder beim Biss in das nächste Nutella-Brot (das mit großer wahrscheinlichkeit aus der Elfenbeinküste stammt, siehe hier und hier und hier).

Jagd nach russischen Profiten (SZ)
Riesending? Russische Mafia? Bei Geschäften mit dem Energie-Konzern Gazprom soll der deutsche Fiskus um 600 Millionen Euro betrogen worden sein. Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft ermittelt.

Keine Hilfe für Steueroasen! (Handelsblatt)
Zyperns Geschäftsmodell heißt: Steueroase. Jahrelang hat der Inselstaat damit Geld aus der EU angelockt. Jetzt ist er pleite und braucht den Rettungsschirm. Die Hilfe sollte an Bedingungen geknüpft sein.

Bekämpfung von Steuerbetrug und Steuerhinterziehung: Kommission plant konkrete Maßnahmen (EU)
Mindeststrafen für Steuervergehen, eine grenzübergreifende Steuer-Identifikationsnummer, eine EU-Charta für Steuerpflichtige und schärfere gemeinsame Maßnahmen gegen Steueroasen – dies sind nur einige der konkreten Vorstellungen, die die Kommission heute vorgelegt hat, um die Bekämpfung von Steuerbetrug und Steuerhinterziehung in der EU zu verbessern. In der heutigen Mitteilung, die einen umfassenden Ansatz verfolgt, werden Möglichkeiten zur Verschärfung der geltenden Maßnahmen geprüft und mögliche neue Initiativen gegen Steuerbetrug und Steuerhinterziehung in Europa skizziert.

Du musst den Gürtel enger schnallen! (youtube)
Beeindruckender 5-Minuten-Videoclip über die Einkommensentwicklungen in Deutschland während der letzten 10 Jahre. Sehr empfehlenswert!

Linke-Chef Riexinger im Interview: "Wer Armut bekämpfen will, muss absurd hohen Reichtum abpumpen" (Spiegel)Ist die Linke bald tot? Die Partei hat monatelang heftig gestritten, die Umfragezahlen sind schlecht. Im Interview erklärt der neue Vorsitzende Bernd Riexinger, wie er die Genossen jetzt einen will, warum er Oskar Lafontaine nicht so nahesteht, wie manche meinen - und warum er einen Kleinwagen fährt. 


Gericht verurteilt Ex-BayernLB-Vorstand zu über acht Jahren Haft (Stern)
Der Ex-Risikochef der BayernLB Gribkoswki ist wegen Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung zu achteinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Razzia bei EnBW wegen Verdachts auf Steuerhinterziehung (Welt)
Tochtergesellschaft soll 46 Millionen Euro zu viel an Steuern zurückerstattet bekommen haben

Netzwerk: Sonderbehandlung für Steuerlast der Großkonzerne hat System
Undurchsichtige Steuergesetze wie jüngst im Zusammenhang mit dem Volkswagen -Porsche -Deal offenbaren aus Sicht des Netzwerkes Steuergerechtigkeit ein generell bedrohliches System.

Leopard 2 für Saudi-Arabien: Miteigentümer haben Bedenken bei Panzerdeal (Handelsblatt)
Im Aktionärskreis des Waffenkonzerns Krauss-Maffei Wegmann bahnt sich ein Streit ein: Einer der Miteigentümer spricht sich gegen dem geplanten Panzerverkauf an die Saudis aus. Angeblich will Riad mehr als zwei Panzer.

Deutsch-Schweizer Steuerabkommen blockiert EU-Verhandlungen (Campact)
„Das deutsch-schweizerische Steuerabkommen verbessert die Möglichkeit der Bundesregierung, sich innerhalb der EU für den automatischen Informationsaustausch einzusetzen.“ So antwortete die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion im Bundestag. Diese Woche bewies ein Vorfall beim Finanzministertreffen der EU-Länder das Gegenteil: Dort verhinderten Österreich und Luxemburg erneut die Aufnahme von Verhandlungen mit der Schweiz zur Erweiterung der EU-Zinsrichtlinie – mit Verweis auf die Steuerabkommen mit Deutschland und Großbritannien.

Rechtshilfe auch bei Steuerhinterziehung (NZZ)
Die Schweiz soll künftig auch in Fällen von Steuerhinterziehung Rechtshilfe leisten. Dies schlägt der Bundesrat vor. Am Freitag hat er die Vernehmlassung dazu eröffnet.


Cameron bei G 20: Mr. Rambo erzürnt die Franzosen (FR)
Englands Premier Cameron zeigt mal wieder so viel Fingerspitzengefühl wie ein Elefant: Weil die französische Regierung den Spitzensteuersatz hebt, lädt Cameron die Betroffenen nach England ein.

Israel - Steueroase für wohlhabende Amerikaner? (Heise)
Das US-Justizministerium hat gegen drei Amerikaner Klage erhoben, die ihren Kunden dabei geholfen haben, Geld nach Israel zu transferieren, um damit der Steuer zu entgehen.