Offshore-Leaks: Datensatz deckt geheime Geschäfte in Steueroasen auf

Rund ein Jahr lang hat ein internationales Journalistennetzwerk über 2,5 Millionen anonym zugespielte Daten zu Machenschaften in Steueroasen ausgewertet. Nun wurden die ersten Ergebnisse vom Internationalen Konsortium für investigative Journalisten (ICIJ) in Washington unter dem Projekt „Secrecy for Sale: Inside the Global Offshore Money Maze“ veröffentlich.

130.000 Personen aus über 170 Ländern werden in den geheimen Aufzeichnungen aufgeführt, die ihre Gelder in Steueroasen wie den Virgin Islands oder den Cook Islands lagern. Regierungsbeamte aus Russland, Kanada, Pakistan und anderen Ländern sowie Waffenhändler, Oligarchen und Superreiche haben verdeckte Firmen und Konten dazu genutzt, ihre Reichtümer vor nationalen Steuerabgaben zu schützen. Unter anderem soll auch die Deutschen Bank mit über 300 Trusts und Briefkastenfirmen Anlegern zur Steuerflucht verholfen haben.

86 Journalisten aus 46 Ländern, darunter Mitarbeiter der Süddeutschen Zeitung und des NDR, gehören dem Journalistennetzwerk an, welches das größte Datenleck in der Geschichte rund 15 Monate lang auswertete. Bereits im letzten Jahr hatte das Tax Justice Network neue Erkenntnisse zu den Kosten des Offshore-Systems veröffentlich. Seit Januar sind diese Berichte auch auf Deutsch erhältlich.

Weitere Informationen zu den Daten und deren Auswertung werden wir kontinuierlich veröffentlichen. Ansonsten verweisen wir gerne auf die Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung sowie des NDR.